Bad Neustadt
Von 1998 bis Ende 2016 war ich Chefarzt am Institut für Radiologie der Herz- und Gefäßklinik GmbH (Rhön-Klinikum) in Bad Neustadt an der Saale, ab 2010 auch deren Ärztlicher Direktor.
Die Tätigkeit in Bad Neustadt hat mein volles Engagement erfordert. Zu Beginn bestand die Abteilung aus 4 Mitarbeiterinnen und konventioneller Röntgendiagnostik. Über mehr als 18 Jahre hinweg haben wir die Radiologie in der Herz- und Gefäßklinik zu einer High-end-Klinik von nationaler und internationaler Bedeutung entwickelt:
- Neben der Digitalisierung auf KIS-, RIS- und PACS-Ebene wurden in innovativer Weise eine Vielzahl von diagnostischen und interventionellen Geräten in Betrieb genommen, teils bis zu 3 Großgeräte pro Jahr. Meinem Nachfolger konnte ich 3 Röntgenarbeitsplätze mit Flachdetektor-Technologien, 4 fahrbare Röntgensysteme, 1 Ultraschall-Arbeitsplatz, 3 Angiographie- bzw. Durchleuchtungseinheiten, 3 Mehrdetektor-Computertomographen (bis 256 Zeilen) sowie 2 Magnetresonanztomographen (1,5 und 3,0 Tesla) übergeben.
- Der Mitarbeiterstab war bis zum Jahr 2016 auf 10 Ärzte, 26 medizinisch-technische Röntgenassistentinnen (MTRA) und 7 Personen in der Administration angewachsen, unterstützt durch die Medizin- und EDV-Technik der Klinik.
Unsere Partner in Bad Neustadt waren die Kliniken für Kardiologie, Kardiochirurgie, Gefäßchirurgie, Anästhesiologie und Hand-Schulter-Fuß-Chirurgie sowie Neurologie.
Über mehrere Jahre hinweg haben wir die Konzernkliniken Nienburg, Stolzenau, Uelzen, Bad Kissingen, Hammelburg, Erlenbach und Miltenberg mit teleradiologischer CT- bzw. MRT-Diagnostik versorgt, darüber hinaus auch die Franz-von-Prümmer-Klinik in Bad Brückenau und bioptisch-interventionell das Thoraxzentrum Unterfranken in Münnerstadt.
Neben der Allgemeinradiologie haben wir folgende Schwerpunkte betrieben:
- nichtinvasive Diagnostik von Herzerkrankungen mittels CT und MRT
- nichtinvasive Diagnostik von Gefäßerkrankungen mittels CT und MRT,
- invasive Gefäßdiagnostik mittels Katheterangiographie (DSA)
- interventionelle Gefäßtherapie aller Gefäßprovinzen jenseits des Herzens (DSA), transpleurale Biopsien von peripheren Lungentumoren unter CT-Steuerung, periradikuläre Schmerztherapien unter CT-Steuerung
- Diagnostik von neurologischen Erkrankungen mittels Radiographie, CT und MRT
- Diagnostik von Erkrankungen der Hand, der Schulter und des Fußes mittels Radiographie, Sonographie, Arthrographie, CT und MRT.
In meinem Verantwortungsbereich habe ich Wert auf zwei Handlungsweisen gelegt:
- Zum einen haben wir einen respektvollen Umgang gegenüber unseren Patienten gepflegt. Die Patienten und deren Krankheitsprobleme standen immer in den Mittelpunkt unseres Handelns, stets wurde eine individuelle Lösung angestrebt.
- Zum zweiten war der Umgang zwischen den Mitarbeitern unserer Abteilung und der übrigen Kliniken stets freundschaftlich, offen und vertrauensvoll als Basis für ein gutes Betriebsklima.
Die kontinuierliche Fortbildung war mir ein großes Bedürfnis. Als Chefarzt habe ich persönlich die wöchentlichen Fortbildungen für die Weiterbildungsassistenten durchgeführt. Sowohl die Röntgenassistentinnen als auch die Ärzte wurden auf internen und externen Seminaren geschult:
- In der Folge konnten wir auf einen Pool von gut ausgebildeten MTRAs zurückgreifen, die mit ihrer Expertise auch komplexe Untersuchungen selbständig durchführten.
- Aus dem radiologischen Institut ging eine Reihe von Fachärzten hervor.
- Einige Mitarbeiter der Radiologie haben sich wissenschaftlich betätigt. Hiervon zeugen Vorträge auf nationalen und internationalen Kongressen, Publikationen in renommierten Journalen, ein halbes Dutzend Dissertationen sowie die Monographie zur "Bildgebenden Diagnostik der Hand".
Ich darf mich bei allen Mitarbeitern bedanken, besonders bei meinem langjährigen Vertreter, Herrn Leitenden Oberarzt Dr. Georgios Christopoulos, dem leider viel zu früh verstorbenen Oberarzt Dr. Steffen Fröhner sowie ganz besonders bei der Leitenden MTRA Frau Birgit Pfaff, die mich mit großem Engagement und stets loyal unterstützte.
Meine Chefarzttätigkeit erfüllt mich mit Dankbarkeit und Stolz. Im Rückblick hatten wir die „gute, alte Zeit“ selbst gestaltet.
Zur letzten Thematik mehr in der Rubrik „Der Radiologe als Arzt“.