Röntgen - Neutralstellung
Für die korrekte Bildinterpretation von Projektionsradiogrammen des Handgelenks in zwei Ebenen ist deren Anfertigung in Neutralstellung und Überprüfung entscheidend wichtig.
Neutralstellung bedeutet, dass während der Aufnahmen in dorsopalmarer und seitlicher Projektion keine Umwendbewegung des Unterarms in den Radioulnargelenken stattfinden darf. Funktionell entspricht die Neutralstellung der mittleren Position zwischen maximaler Pronation und Supination. Dann haben die Gelenkflächen der Incisura ulnaris radii und des Ulnakopfes den größtmöglichen Kontakt. Die Projektionsradiogramme des Handgelenks werden folgendermaßen angefertigt:
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Zur dorsopalmaren Aufnahme wird der Arm des sitzenden Patienten in Schulterhöhe gelagert (Abduktion im Schultergelenk von 90 Grad). Gleichzeitig wird der Ellenbogen um 90 Grad flektiert. Die Positionierung des Armes erfolgt entweder mit Hilfe eines Lagerungsblocks auf dem Bucky-Tisch oder direkt auf dem höhenverstellbaren Bucky-Tisch mit Nachlaufsteuerung (konstanter Röhren-Detektor-Abstand). Die Aufnahme ist dann korrekt eingestellt, wenn sich im dorsopalmaren Radiogramm der Proc. styloideus ulnae außenseitig im Profil darstellt.
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Zur seitlichen Aufnahme adduziert der sitzende Patient den Oberarm an seinen Oberkörper. Der Ellenbogen ist flektiert, so dass der Unterarm und die Hand mit den ulnaren Seiten auf dem Bucky-Tisch zu Liegen kommen. Zusätzlich ist darauf zu achten, dass die Dorsalseiten des Unterarms und der Hand in einer Ebene ausgerichtet sind (keine Streckung im Handgelenk). Hierzu ist ein Lagerungsblock hilfreich. Das seitliche Röntgenbild ist richtig exponiert, wenn sich das Pisiforme zwischen den distalen Skaphoidpol und die Palmarseite des Kapitatums projiziert.
Hinweis: Lassen Sie sich von anderslautenden Darstellungen in Lehrbüchern nicht irritieren, da diese häufig falsch sind!
Tags: Hand, Röntgen, Neutralstellung, Radiogramm