Impressionismus
Der farbenfrohe und lichtintensive Malstil der Impressionisten fasziniert uns ungemein. Besonders Monet und Renoir haben die Flüchtigkeit des Augenblicks in ihren Bildern verewigt.
Die Stilrichtung der impressionistischen Malerei war vorwiegend in Frankreich während der Jahre zwischen 1850 und 1920 beheimatet. Als Vorreiter gilt Edouard Manet. Der Impressionismus war anfänglich keineswegs geschätzt. So rief Claude Monet mit seinem Bild „Impression, soleil levant“ Widerstand in der Pariser Kunstszene hervor.
Grundgedanke des Impressionismus ist das Festhalten der momentanen Wahrnehmung und der Flüchtigkeit des Augenblicks im Bild. Wichtige Rollen spielen die Natur und Lichteffekte, sowie deren Veränderungen im Tagesverlauf und im Wechsel der Jahreszeiten. Mit den Stilmitteln der Farbe und des Lichts werden reale Motive vom Maler nach dem Eindruck des Augenblicks festgehalten. Die Impressionisten haben sich von der akademischen Ateliermalerei abgewandt und sind mit ihren Staffeleien ins Freie gezogen. Die Freilichtmalerei („en plein air“) führte zu neuen Farbstimmungen mit Aufhellung der Farbpalette und zur Lockerung der Umrisszeichnungen.
Die Maler des Impressionismus setzen die Erkenntnisse über die Spektralfarben und deren Einfluss auf die visuelle Wahrnehmung um. Danach entstehen alle Farben – auch der Schatten – aus der Brechung des Sonnenlichts. Die impressionistische Malweise besteht aus dem Auftragen kleiner Farbpunkte auf der Leinwand und der Vorstellung, dass sich das Mosaik der aufgetragenen Farbpunkte im Gehirn des Betrachters wieder als Ganzes zusammenmische. Darüber hinaus galt das Interesse der Impressionisten den Alltagsszenen und den diversen Vergnügungen im französischen Gesellschaftsleben.
Nachfolgend finden Sie die wichtigsten Maler des Impressionismus mit ausgewählten Werken.
Zum Vergrößern bitte in ein Bild klicken und von hier aus navigieren.
Camille Pissarro
Geboren 1830 in St. Thomas (Antilleninsel), gestorben 1903 in Paris. Bedeutender Maler des französischen Impressionismus. Begann als Landschaftsmaler, bevor er impressionistische Bilder mit hoher Licht- und Kontrastfüllung malte. Lebte in Paris und kurzzeitig in London. Unter dem Einfluss von Seurat wandte er sich zwischenzeitlich dem Pointillismus zu. In Pissarros Spätphase entstanden überwiegend Stadtansichten und Straßenszenen.
Eduoard Manet
Geboren 1832 in Paris, gestorben 1983 in Paris. Ist einer der wichtigsten Vertreter des französischen Impressionismus. Manet wirkte überwiegend in Paris, bereiste lediglich 1867 Spanien. Zentrales Thema seiner Bilder sind Figuren, die er mit wenig Hell-Dunkel-Kontrast und ohne Schatten malte. Naturbilder zeichnete er selten. Manet sorgte mit den Bildern „Das Frühstück im Freien“ und „Olympia“ für einen Skandal in der Pariser Kunstwelt.
Edgar Degas
Geboren 1834 in Paris, gestorben 1917 in Paris. Bedeutender französischer Impressionist, der sich von den anderen impressionistischen Malern durch klare Bildstrukturen und exakt gezogene Linien unterscheidet. Häufige Motive sind das Ballett, das Pariser Nachtleben und die Pferderennbahn. Nach seiner Erblindung fertigte Degas zusammen mit seiner Frau Skulpturen an.
Paul Cezanne
Geboren 1839 in Aix-au-Provence, gestorben 1906 in Aix-au-Provence. Französischer Impressionist mit durchaus expressionistischen und später kubistischen Einflüssen in seinen Werken. Wirkte überwiegend in Südfrankreich, unterbrochen durch Aufenthalte in Paris. Gilt als „Vater der Modernen“.
Arthur Sisley
Geboren 1839 in Paris, gestorben 1899 in Moret-sur-Loing (Frankreich). Französischer Maler des Impressionismus, der zu Lebzeiten die verdiente Beachtung nicht fand. Malte ruhige Landschaften und Orte mit herrlichen, kraftvollen Farben. War befreundet mit Renoir und Monet. Blieb bis zu seinem Tod seinem impressionistischen Malstil treu.
Claude Monet
Geboren 1840 in Paris, gestorben 1926 in Giverny (Frankreich). Monet gilt als das Haupt der Impressionisten. Lebte in Le Havre, Giverny und London. Der Begriff des Impressionismus wurde von seinem Bild „Impression soleil levant“ abgeleitet. Berühmt wurde Monet unter anderem durch mehrere Eisenbahn- und Seerosenbilder, wobei letztere in seinem berühmten Garten in Giverny nahe Paris entstanden, wo er die letzten 30 Jahre lebte.
Auguste Renoir
Geboren 1841 in Limoges (Frankreich), gestorben 1919 in Cagnes-sur-Mer (Frankreich). Einer der wichtigsten französischen Maler des Impressionismus. Pflegte Freundschaft mit Monet, Manet, Sisley und Bazille. Renoir stellte bevorzugt gesellschaftliche Anlässe dar. Lebte in Paris und Cagnes-sur-Mer, 1881/82 unterbrochen von Reisen nach Algerien und Italien. In seiner von rheumatoider Arthritis geprägten Spätphase wandte er sich der klassizistischen Malerei zu.
Paul Gauguin
Geboren 1848 in Paris, gestorben 1903 in Atuona (Südsee). Lebte als Kind in Lima (Peru), danach in Paris und Arles (Südfrankreich) sowie langjährig auf Tahiti und anderen Südseeinseln. War in frühen Schaffensjahren vom Impressionismus geprägt, gilt später als Wegbereiter des Expressionismus und des Synthetismus. Gauguins Bilder mit Motiven von der Südsee drücken seine Sehnsucht nach dem einfachen, ursprünglichen Leben aus.
Vincent van Gogh
Geboren 1853 in Groot-Zundert (Holland), gestorben 1890 in Auvers-sur-Oise (Frankreich). Van Gogh wird sowohl dem Impressionismus (bzw. Postimpressionismus) als auch dem Expressionismus und Fauvismus als deren Wegbereiter zugerechnet. Sein kurzes Leben verbrachte er überwiegend in Südfrankreich. Charakteristisch für seine Bilder helle Farben, kommaförmige Pinselstriche und die Kompositionen mit Komplementärfarben.
Max Liebermann
Geboren 1847 in Berlin, gestorben 1935 in Berlin. Ist einer der bedeutendsten deutschen Impressionisten, wird mit Slevogt und Corinth der Richtung des „Berliner Impressionsismus“ zugeordnet. Schuf seine Werke in Berlin, Paris und München, unterbrochen von mehreren Aufenthalten in Holland. Leitete die Berliner Sezession und die Preußische Akademie der Künste. Max Liebermann ist Rainers Lieblings-Impressionist.
Lovis Corinth
Geboren 1858 in Taplau (Ostpreußen), gestorben 1925 in Zandvoort (Holland). Einer der wichtigsten deutschen Impressionisten, später mit expressionistischen Einflüssen. Lebte in Königsberg, Antwerpen, Paris, über viele Jahre in Berlin sowie bis kurz vor seinem Tod am Walchensee, wo viele seiner späten Landschaftsgemälde entstanden. Diese gefallen Sonja besonders gut.
Max Slevogt
Geboren 1868 in Landshut, gestorben 1932 in Neukastel (Pfalz). Deutscher Maler und Graphiker des Impressionismus. Zusammen mit Liebermann und Corinth gehört Slevogt zu den Landschaftsmalern in freier Natur. Lebte in Landshut, Würzburg, München, Berlin und Landau (Pfalz). War Mitglied der Berliner Sezession. Neben seinen Portrait- und Landschaftsbildern sind seine auf einer Ägyptenreise entstandenen Bilder bekannt.